Den Wert der Jugendarbeit endlich anerkennen: Münchner Runder Tisch zu Kinder- und Jugendarbeit

Jugendarbeit ist wichtiger denn je. Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Katalysator auf soziale Unsicherheiten. Durch Kontaktbeschränkungen und die Schließung von Schulen und Jugendbegegnungsstätten ging die soziale Schere noch weiter auseinander.  
Deshalb habe ich Vertreter*innen der Münchner Kinder- und Jugendarbeit unter dem Motto „Miteinander – Füreinander“ zu einem Runden Tisch am 09. Dezember in den Bayerischen Landtag eingeladen.  

Die Einrichtungsvertreter*innen berichten von einer immer weiter steigenden Erwartungshaltung an soziale Berufsgruppen. Sie stehen neben dem grundsätzlich gestiegenen Bedarf an Betreuung vor weiteren Herausforderungen: Fachkräftemangel, zusätzlich zur vorher schon angespannten Finanzlage steigenden Kosten und weniger ehrenamtliches Engagement. Die Arbeit der Beschäftigten hat die Belastungsgrenze bereits vor der Pandemie erreicht, da viele Stellen aufgrund des grassierenden Sozialpädagogen- und Erziehermangels nicht besetzt werden können.  

Die Konzepte, um diese Herausforderungen anzugehen, liegen längst auf dem Tisch. Statt immer nur Symptome zu behandeln, müssen endlich konkrete Maßnahmen getroffen werden. Die Kommunen müssen als zuständige Ebene stärker unterstützt werden. Die bedarfsgerechte Anpassung von Stellenschlüsseln sowie die finanzielle Aufwertung sozialer Berufe bereits in der Ausbildungsphase ist unumgänglich.   

Der Münchner Runde Tisch Jugend hat mir gezeigt, unter welch schwierigen Bedingungen die Einrichtungen der Jugendhilfe großartige Arbeit leisten. Jugendbegegnungsstätten schaffen Freiräume und sind gerade für Betroffene von Armut und häuslicher Gewalt essenziell. Es ist an der Zeit, dass Jugendarbeit endlich mehr Wertschätzung erfährt, denn soziale Berufe sind ein unverzichtbarer Bestandteil einer lebendigen und inklusiven Gesellschaft.