Bildungsoffensive für Digitalkompetenz

Wir stehen als Gesellschaft aktuell vor vielen zukunftweisenden Herausforderungen. Sei es der Fachkräftemangel, der u.a. den schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien und des ÖPNV verlangsamt, die Verwaltungsdigitalisierung, ohne welche ein zukunftsfähiger Staat nicht möglich ist, oder die Verbreitung von Fake News und Verschwörungsideologien, welche die Grundfesten unserer demokratischen Ordnung bedrohen. So unterschiedlich diese Herausforderungen scheinen, liegen sie im Kern oft an der mangelnden Digitalisierung und fehlendem digitalen Wissen in Bayern. Dabei braucht es jedoch digitalmündige und -kompetente Bürger*innen um als Gesellschaft den Zukunftsfragen gegenüber gewappnet zu sein. Um eben diese digitale Mündigkeit zu vermitteln, brauchen wir eine Bildungsoffensive für Digitalkompetenz.

Schüler*innen und Lehrkräfte fit machen

Diese muss natürlich bei unseren Schulen anfangen, denn viel zu oft wird in unserem Bayerischen Schulsystem Digitalbildung mit Programmieren gleichgesetzt. Dabei reicht es jedoch nicht, den Kindern und Jugendlichen lediglich Programmieren beizubringen, sondern man muss ihnen ein umfangreiches Verständnis von Digitalisierung und digitalen Prozessen und Algorithmen beibringen. Deshalb ist auch eine meiner Forderungen, dass das Fach „Informatik“ zu einem Fach „Digitalkunde“ weiterentwickelt wird. Darüber hinaus müssen aber auch Lehrkräfte in die Lage versetzt werden digitalen Sachverstand kompetent und angemessen zu vermitteln. Daher muss Medienpädagogik verpflichtend in allen Lehramtsstudiengängen und im Referendariat eingeführt werden. Darüber hinaus benötigt jede Lehrkraft ihr eigenes Dienstgerät und jede*r Schüler*in sollte Zugriff auf für den Unterricht notwendige Endgeräte haben.

Digitale Bildung muss alle erreichen

Bildungsoffensive für Digitalkompetenz darf jedoch nicht bei den Schulen aufhören, sondern muss auch die Erwachsenenbildung umfassen. Denn egal ob im Job, im Alltag oder in der politischen Diskussion, die Digitalisierung betrifft Menschen jeden Alters. Daher muss auch in der Erwachsenenbildung ein erhöhter Fokus darauf gelegt werden, Menschen, die nicht mit digitalen Tools aufgewachsen sind, digital fit zu machen, damit auch ältere Menschen weiterhin teil des gesellschaftlichen und politischen Diskurses sein können, auch wenn dieser zunehmend digital stattfindet.