Alltagsrassismus Benni, Sarah, Carmen Rückschau: „Die Farbe der Nation“ zu Alltagsrassismus in der Politik Am 15. März 2019 durfte ich beim ersten Live-Podcast von „Die Farbe der Nation“ im Café des Bellevue di Monaco mit dabei sein. In ihrem Podcast betrachten die beiden Mitgründerinnen des Podcasts – Sarah Bashir, Studentin aus Halle, und Carmen Romano, Bildungsreferentin der Petra Kelly Stiftung – das Thema Alltagsrassismus in all seinen Facetten. Als Interviewpartner diskutierte ich in Folge 25 mit den beiden über „Alltagsrassismus in der Politik“. Abgeordnete mit Migrationshintergrund sind im Bayerischen Landtag erst seit 2013 vertreten. Seit Oktober 2018 sind es immerhin fünf, was nur 2,5% aller Landtagsabgeordneten darstellt, während 15,8% der bayerischen Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben. Wie repräsentativ ist das? Welche Hindernisse und alltäglichen Probleme gibt es für die politische Aktivität von Menschen mit Migrationshintergrund? Wie inklusiv sind Parteien? Muss ein/e Auslandsbeauftragte/r selbst Migrationshintergrund haben, um gute Politik zu machen? Die Veranstaltung fand im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. Zur Podcastfolge Hintergrundinfo Das Podcastprojekt „Die Farbe der Nation“ ist eine Kooperation der Petra Kelly Stiftung und der Heinrich Böll Stiftung Sachsen. Folgt Sarah und Carmen bei der Diskussion um Identität, Heimat, Rassismus und unsere Gesellschaft auf Spotify! Weitere Informationen zum Podcast „Die Farbe der Nation“ findet ihr hier. Ein paar Worte zu mir und meinem Migrationshintergrund Ich bin am Tegernsee – also mitten in Bayern – geboren und aufgewachsen und bin damit nicht nur auf dem Papier deutscher Staatsbürger, sondern fühle mich auch im Herzen als Deutscher oder etwas kosmopolitischer ausgedrückt als Europäer. Meine Mama kommt aus Nordrhein-Westfalen, mein Papa stammt aus Ghana, meine Familie hat also eine Migrationsgeschichte. Ich bin aber weitaus mehr als mein Migrationshintergrund und mache deshalb – als studierter Informatiker – Digital- und keine Migrationspolitik im Bayerischen Landtag. Umso mehr freue ich mich als Vorbild dienen zu können – als junger, dunkelhäutiger ITler, der seit dem Herbst 2018 grüne Politik für bessere Lebensverhältnisse in Bayern machen darf. Es war damals übrigens mein (nicht-grüner) Sozialkundelehrer, der mich dazu motivierte politisch aktiv zu werden. Strukturelle Benachteiligung in der Politik trifft nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern ist auch auf Geschlecht, Alter und soziale Klasse oder die sexuelle Identität zurückzuführen. Dem müssen wir entgegenwirken. Ich habe zwar kein Patentrezept zum Zustandekommen heterogener Landtage in Deutschland, aber sehe einen ersten wichtigen Schritt darin, weg zu kommen von elitären hin zu durchwachsenen, bunten Netzwerken, die ein essentieller Faktor für den beruflichen Erfolg sind.